Am Zagreber Handelsgericht wurde kürzlich die Liquidation des Joint Venture-Projekts zwischen der Stadt Zagreb und des kroatischen Mineralölkonzerns INA "Terme Zagreb" vollzogen. Die gemeinsame Gesellschaft hätte im südwestlichen Stadtteil Blato, wo es mehrere Thermalquellen gibt, ein Thermalbad errichten sollen. Nach acht Jahren und 5 Mio. HRK (ca. 666.000 EUR) verbrauchten Steuergeldern für die zwei GeschäftsführerInnen wurde das Unternehmen nun geschlossen. Die Gesellschaft war ein eklatantes Beispiel für die kroatische Vetternwirtschaft – gegründet wurde sie nach Absprache des Zagreber Bürgermeisters Milan Bandić (Bandić Milan 365, Arbeits- und Solidaritätspartei), des damaligen Staatspräsidenten Stjepan Mesić (parteilos), sowie des damaligen Direktors von INA, Tomislav Dragičević (ein guter Freund des Ex-Staatspräsidenten). Als Co-Direktorin wurde die Tochter von Staatspräsident Mesić bestimmt. Als sich die Wege von Bandić und Mesić nach politischen Differenzen getrennt haben, wurde das Projekt auf Eis gelegt. Ob die Stadt Zagreb das Projekt nun alleine umsetzen will, ist offen.