Oppositioneller Gemeinderat wird nach unangenehmer Frage an den Bürgermeister aus Plenarsaal geworfen

23.3.2018

​Gestern, am 22. März 2018 fand eine Sitzung des Zagreber Stadtparlamentes statt. Gleich zu Beginn der Sitzung, in der aktuellen Fragestunde, kam es zu einem Zwischenfall. Grund hierfür war eine Frage des oppositionellen Gemeinderates Tomislav Tomašević (Zagreb gehört uns), der als scharfer Kritiker des Zagreber Bürgermeisters Milan Bandić (Bandić Milan 365, Arbeits- und Solidaritätspartei) gilt. Tomašević fragte Bürgermeister Bandić, warum es dem Unternehmen "Gradatin" im Rahmen der Anschaffung von 200.000 Mülltonnen nachträglich erlaubt wurde, ein Angebot einzureichen, was zu einem Einspruch seitens der übrigen Unternehmen führte. Tomašević beschuldigte Bandić, dass der Grund dafür kriminelle Machenschaften seien, da frühere Vergaben an das Unternehmen "Gradatin" auch Bestandteil der Anklage gegen Bandić seien. Bürgermeister Bandić reagierte wütend auf diese Anschuldigungen und beschuldigte Tomašević, ihn provozieren zu wollen. Der Streit eskalierte, als Stadtparlamentspräsident Andrija Mikulić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) Tomašević nicht das Wort für seine Zusatzfrage erteilte, da dieser das falsche Schild gehoben hatte. Da dies normalerweise toleriert werde, besetzte Tomašević demonstrativ das RednerInnenpult. Nach einigen Minuten wurde der Gemeinderat vom Sicherheitspersonal des Stadtparlamentes aus dem Plenarsaal geführt. Tomašević beschuldigte Stadtparlamentspräsident Mikulić, Bandić vor unangenehmen Fragen schützen zu wollen. Aus diesem Grund setze er die Geschäftsordnung des Stadtparlamentes übereifrig um.

Quelle: 24 sata, Zagreb