Sechs EU-Abgeordnete aus den Reihen der konservativen
Parteien "Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens" (GERB)
und "Union der demokratischen Kräfte" (SDS) haben ein Schreiben an
ihre KollegInnen im Europaparlament und die EU-KommissarInnen versendet, in dem
sie behaupten, dass die amtierende Übergangsregierung in Bulgarien als Wahlbüro
des Staatspräsidenten Rumen Radev (parteilos) fungiere. Die Methoden seien die
gleichen, wie zu Zeiten des Kommunismus, indem die politischen
OpponentInnen ebenfalls unterdrückt worden seien. Die Unterzeichnenden zeigten sich
ferner darüber besorgt, dass Elena Fitscherova, Kabinettschefin des
Innenministers, Kontakte zum dubiosen Geschäftsmann Vassil Boschkov habe und
wiesen darauf hin, dass dieser Einfluss auf die Übergangsregierung ausüben
könnte. Auch stamme der von Innenminister Bojko Raschkov (parteilos) verwendete
Ausdruck "Ehemalige" auch aus Zeiten des kommunistischen Regimes, mit
dem RegimegegnerInnen bezeichnet wurden, die in Folge in Lager gesteckt oder
gar ermordet worden waren.