Das
"Nationale Ermittlungsbüro" (NNI) hat das Ermittlungsverfahren
bezüglich Betrugsverdacht beim Bau der U-Bahnlinie "M4" nach zwei
Jahren eingestellt, weil keine strafbare Handlung nachgewiesen werden konnte. 2018
erstattete das Kanzleramtsministerium beim Obersten Gericht eine Anzeige,
nachdem ein Bericht vom "Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung"
(OLAF) zum Thema veröffentlicht wurde. Der Gesamtbetrag der U-Bahn-Verträge
belief sich auf 452,6 Milliarden Forint (1,46 Milliarden Euro). Den Ermittlungen
von OLAF zufolge, seien davon Verträge im Gesamtwert von 272,82 Milliarden
Forint (887,7 Millionen Euro) von Korruption, Missbrauch, Veruntreuung oder
Regelverstößen betroffen. Insgesamt seien laut dem Bericht 167 Milliarden
Forint (543,4 Millionen Euro) veruntreut worden. Obwohl OLAF bei beinahe 60
U-Bahn-Verträgen Unregelmäßigkeiten feststellte, konnte vom NNI im Laufe des
zweijährigen Polizeiverfahrens keine Straftat nachgewiesen werden.