Die in Berlin lebende Genforscherin Emmanuelle Charpentier und ihre US-Kollegin Jennifer A. Doudna werden heuer für die Entwicklung der sogenannten Crispr/Cas9-Methode mit dem Chemie-Nobelpreis 2020 geehrt. Mit dieser "Gen-Schere" lassen sich Teile der DNA entfernen und andere Teile hinzufügen. Laut Charpentier habe diese Technologie breite Anwendungsmöglichkeiten. In der Medizin würden bereits neue Therapien erforscht und auch im Lebensmittelsektor werde diese Methode angewandt. Prof. Dr.in Emmanuelle Charpentier ist seit 2014 Honorarprofessorin an der Humboldt-Universität zu Berlin und seit 2015 Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene. Der Bürgermeister Berlins, Michael Müller (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands), empfing die künftige Nobelpreisträgerin am 12. Oktober 2020 im Rahmen einer Pressekonferenz im Berliner Rathaus. Müller, der auch zugleich Senator für die Bereiche Wissenschaft und Forschung ist, erklärte, dass Charpentier einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung und Strahlkraft Berlins als international führender Standort für Spitzenforschung leiste. Es freue ihn besonders, dass Berlin ein für Charpentier und ihr Team zugeschnittenes Forschungs-Gebäude in der Albrechtstraße bereitstellen könne. "Die Verträge sind unterschrieben, im November wird das Haus übergeben. Das Gebäude geht für 50 Jahre unentgeltlich an die Max-Planck-Gesellschaft. Ab 2024 kann man dort die Arbeit aufnehmen."