Die Regierungspartei "Recht und
Gerechtigkeit" (PiS) hat trotz des Bruchs der Koalition mit dem der
Kleinpartei "Verständigung" (PJG) das neue, umstrittene Mediengesetz
in der unteren Parlamentskammer, dem Sejm, durchgesetzt. An der Abstimmung am
11. August 2021 haben 454 der 460 Sejm-Abgeordneten teilgenommen. 228
Abgeordnete haben für das neue Gesetz gestimmt und 216 waren dagegen. 10
Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Laut dem neuen Gesetz werden
künftig keine Lizenzen mehr an nicht-europäische Unternehmen vergeben.
Betroffen ist vor allem das unabhängige und regierungskritische
privat-kommerzielle Sendernetzwerk TVN. Falls das Gesetz in Kraft tritt, muss
der US-Konzern Discovery seine Mehrheitsbeteiligung an TVN verkaufen. Die
Novelle muss allerdings noch von der oberen Parlamentskammer, dem Senat,
gebilligt werden, in dem die Opposition über die Mehrheit verfügt.