Die Medikamentenknappheit in Bosnien-Herzegowina verschärft
sich immer weiter. Derzeit ist das Kinderantibiotikum Ospen Mangelware, aber
auch andere Medikamentengruppen werden seltener. Die Folgen des Beschlusses der
Europäischen Kommission, den Export von 250 Arzneimittelmolekülen aus der EU zu
verbieten, sind für Bosnien derzeit noch nicht absehbar. Das Problem des Landes
besteht darin, dass 800 Tage ab der Registrierung eines bestimmten Medikaments
in der EU bis zu seiner Registrierung vergehen. In den letzten fünf Jahren ist
kein einziges innovatives Medikament auf den bosnischen Markt gelangt. Dafür
gibt es laut der Pharmazeut*innen-Kammer der Föderation Bosnien-Herzegowinas
mehrere Gründe. Einer davon ist, dass für die Aufnahme des Arzneimittels
in die essentielle Medikamentenliste 13 Ausschreibungen eingereicht werden
müssen, weshalb große ausländische Pharmaunternehmen immer weniger Interesse am
bosnischen Markt zeigen.