An der Ausschreibung für
den Konzessionsbetrieb von 84 Belgrader Buslinien wurde lediglich ein Angebot
eingereicht. Das Konsortium BG Bus Prevoz GmbH, bestehend aus etwa 20
Busunternehmen, soll den Betrieb an insgesamt 84 Strecken in den kommenden zehn
Jahren übernehmen. Das eingereichte Angebot soll einen Wert von etwa 1,34
Milliarden Euro inklusive Umsatzsteuer haben. Dabei wurde der Ausschreibungswert
auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt. Die privaten Busunternehmen sollen 497
Fahrzeuge einsetzen und weitere 50 Busse als Reserve bereithalten. Mit dieser
Konzession werden mehr als 30 Buslinien von den Belgrader Städtischen
Verkehrsbetrieben (GSP) dauerhaft entzogen. Der Marktanteil der GSP ist in den letzten Jahren von 91 auf 30 Linien geschrumpft. Erstmals in der Geschichte des Belgrader Öffi-Verkehrs
würden die GSP weniger Busse im Einsatz haben als die selbständigen
Busbetreiber*innen. Die GSP-Gewerkschaften warnten vor den schädlichen Folgen
dieses Deals. Ihren Behauptungen zufolge geht alles in Richtung Privatisierung
des größten Öffi-Unternehmens im Lande. Der Gesamtwert aller aktuellen
Linienkonzessionen im Belgrader öffentlichen Personennahverkehr beläuft sich
nun auf etwa 2,53 Milliarden Euro.