Das Kroatische Statistikamt
gab am 16. Mai 2022 bekannt, dass die Inflationsrate im April 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 9,4 Prozent angestiegen ist. Es gab praktisch keinen
Bereich, der von der Teuerung verschont blieb. Mit 16,8 Prozent verzeichnete
der Transportsektor die höchste Inflationsrate, gefolgt vom Sektor
"Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke" mit 12,8 Prozent und von den
Preisen in Restaurants und Hotels, die durchschnittlich um 11,1 Prozent
angestiegen sind. Nun könnte die Inflation auch Kroatiens Beitritt zur
Eurozone gefährden. Gemäß den Maastricht-Kriterien darf die Inflationsrate beim
Beitritt nur 1,5 Prozentpunkte höher sein, als diejenige der drei Staaten mit
der niedrigsten Inflationsrate. Derzeit sind das Malta, Finnland und Frankreich,
deren Durchschnitt 6,8 Prozent beträgt. Die kroatische Regierung sieht die Lage
jedoch nicht dramatisch. Einerseits wird erwartet, dass die Inflation in der
gesamten Eurozone zunimmt. Zudem besteht die Möglichkeit, dass Malta aus dem
Vergleich gestrichen wird. Grund dafür ist, dass es dort keinen liberalisierten
Energiemarkt gibt, weswegen die dortige Inflationsrate mit 4,9 Prozent
künstlich niedrig ist. In diesem Fall wäre die kroatische Inflationsrate in Einklang mit den Konvergenzkriterien, so die Regierung.