Vor seiner Angelobung am 18. Februar 2020 musste der designierte kroatische Staatspräsident Zoran Milanović (SDP – Sozialdemokratische Partei) gestern, am 27. Jänner 2020 einer eher unerwarteten Verpflichtung nachgehen. Das Zagreber Landesgericht lud ihn als Zeuge im Prozess gegen seinen ehemaligen Kabinettschef Tomislav Saucha vor. Milanovic äußerte sich zu Fragen des Gerichts über Dienstreisen in seiner Zeit als kroatischer Ministerpräsident, als der Angeklagte Saucha sein Kabinettschef war. Saucha und eine Sekretärin sind angeklagt, über fiktive Dienstreisen mehr als 1 Million kroatische Kuna (circa 140.000 Euro) veruntreut zu haben. Wie die Staatsanwaltschaft vermutet, fertigte zunächst Saucha diese fiktiven Dienstreiseaufträge und -abrechnungen an. Nach dessen Ausscheiden aus dem Kabinett durch die Wahlniederlage der SDP setzte die Sekretärin diese Praxis fort, was letztendlich durch eine Revision aufflog.