Kritik an Zagreber Bürgermeister wegen "grundloser" Erhöhung der Wassergebühr

1.12.2022

​Seitdem die Zagreber Stadtwerke am 28. November 2022 ankündigten, dass 2023 die Wasserpreise um 20 Prozent angehoben werden, hagelt es Kritik am Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!). Diese Tariferhöhung werde sich Expert*innen zufolge auch negativ auf die ohnehin schon zweistellige Inflationsrate auswirken. Zu den Kritiker*innen gesellte sich auch der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft), der bislang den Zagreber Bürgermeister mit Samthandschuhen angefasst hatte. So sei diese Preiserhöhung völlig unberechtigt, da die kroatische Regierung durch Strom- und Gaspreissubventionen der Stadt Zagreb Einsparungen von rund 100 Millionen Euro ermögliche, so Ministerpräsident Plenković. Da die Stadt Zagreb die Preiserhöhung mit einer Regierungsverordnung begründete, durch die die Stadtwerke mehr Aufwendungen für die rund 60 Prozent betragenden Wasserverluste haben wird, will die Regierung diese Verordnung für ein Jahr außer Kraft setzen, jedoch nur, wenn die Stadt Zagreb einen Rückzieher macht. Trotzdem will Bürgermeister Tomašević an der Preiserhöhung festhalten. Diese soll aber "nur" 15 Prozent betragen. Tomašević erklärte, dass die Einnahmen für die Sanierung des maroden Wasserrohrnetzes verwendet werden müssen. Er erklärte zudem, dass der genaue Zeitpunkt der Preiserhöhung noch nicht feststehe, dies jedoch sicherlich nicht der 1. Jänner 2023 sein werde. 

Quelle: Večernji list, Zagreb