Die Fernwärme Sofia hatte im Jänner 2021 die Errichtung einer Müllverbrennungsanlage, die die von der Sofioter mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage hergestellten RDF (Ersatzbrennstoffe) energetisch verwerten wird, öffentlich ausgeschrieben. Nun steht fest, dass ein Konsortium aus dem bulgarischen "Mix-Construction", drei chinesischen und einem türkischen Unternehmen die RDF-Müllverbrennungsanlage errichten wird. Die MVA soll auf dem Gelände der "Fernwärme Sofia" in der Nähe des Hauptbahnhofs, lediglich zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, errichtet werden. Die Anlage soll 180.000 Tonnen RDF pro Jahr verbrennen können. Der Gesamtwert der geplanten Investition liegt bei circa 179 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer. Davon sollen 90,8 Millionen Euro von der EU gefördert werden, und Sofia nimmt einen Kredit in Höhe von bis 67 Millionen Euro bei der Europäischen Investitionsbank auf. Die Müllverbrennungsanlage soll bis 31. Dezember 2023 fertiggestellt sein. Die Proteste gegen die Errichtung einer MVA im Zentrum der Stadt dauern an. Besonders scharf wird das Projekt von der NGO "Spasi Sofia" (Rette Sofia) kritisiert. Sofia sei bereits jetzt, der WHO zufolge, die EU-Hauptstadt mit der schmutzigsten Luft.