Die für den 10. Mai 2020 angesetzte Briefwahl im Zuge der Präsidentschaftswahlen
hätte den Staat zwischen 15,55 und 29,55 Millionen Euro für Druck und Verteilung
der Stimmzettel gekostet. Dies gab der Vorsitzende der Obersten Kontrollkammer
Polens (NIK), Marian Banaś (parteilos) bekannt und reichte im Zusammenhang mit der
Organisation und Durchführung der Briefwahl Klage bei der Staatsanwaltschaft ein.
Konkret richtet sich diese gegen Premierminister Mateusz Morawiecki (PiS - Recht
und Gerechtigkeit), den Leiter der Premierkanzlei Michał Dworczyk (PiS), den stellvertretenden
Premierminister und Innenminister Mariusz Kamiński (PiS) und den Vizepremierminister
und Minister für Staatseigentum, Jacek Sasin (PiS). Einem Bericht der NIK vom
13. Mai 2021 zufolge sei eine reine Briefwahl bei Präsidentschaftswahlen nicht
vorgesehen und entbehre jeglicher rechtlichen Grundlage. Die Briefwahl am 10. Mai hat letztlich nicht stattgefunden und wurde regulär im Juni nachgeholt.