Zagrebs Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können´s!) wird heute, den 27. April 2022, das Holocaust-Mahnmal am Vorplatz des Zagreber Hauptbahnhofes enthüllen. Dies hätte bereits voriges Jahr im April geschehen sollen, die jüdische Gemeinde in Zagreb war allerdings nicht mit dem Namen des Denkmals, der bereits Anfang 2019 vom Gemeinderat verabschiedet wurde, einverstanden. Laut dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Zagreb, Ognjen Kraus, lässt der Name "Holocaust-Mahnmal" den Schluss zu, dass der Völkermord an den Jüd*innen nicht am Ort des Denkmals begangen worden sei. Rund 800 Zagreber Jüd*innen, Serb*innen, Rom*nja und Kroat*innen seien im August 1942 vom Zagreber Hauptbahnhof aus nach Auschwitz deportiert worden, so Kraus. Das Mahnmal solle der Opfer des Ustascha-Regimes gedenken. Letztlich einigten sich die jüdische Gemeinde in Zagreb und der Gemeinderat auf den Namen "Mahnmal für die Holocaust-Opfer und die Opfer des Ustascha-Regimes". Das Denkmal besteht aus rund 300 aufeinander gestapelten Koffern, die symbolisch für die Enteignung der Jüd*innen stehen. Der Wert des Projekts wird auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt. Die Initiative kam von dem zwischenzeitlich verstobenen ehemaligen Zagreber Bürgermeister Milan Bandić.