Bereits zum vierten Mal wurde am 10. Juni 2018 in der Innenstadt der Gedenkspaziergang "Angyalhír" für die Opfer häuslicher Gewalt veranstaltet. Ziel der Veranstaltung war es, zu erreichen, dass die zuständigen Behörden im Falle einer häuslichen Gewalt die Sicherheit der Opfer und nicht vermeintlich die Rechte des Täters oder der Täterin in den Vordergrund stellen. Die Veranstaltung wurde von Barbara Seres initiiert, deren Sohn im Jahr 2015 von ihrem misshandelnden Mann getötet wurde. Obwohl sich Frau Seres vor der Tragödie mehrmals an die Behörden wandte, hat sie nach eigenen Angaben keine Hilfe erhalten. Von den betroffenen Behörden wurden seitdem keine Ermittlungen durchgeführt. Die TeilnehmerInnen wollten mit der Aktion die Aufmerksamkeit auf die Mängel des gegenwärtigen ungarischen Opferschutzsystems und auf die Tatsache, dass Ungarn die sogenannte Istanbul Konvention, die Konvention des Europarates zur Verhütung von Gewalt gegen Frauen, noch immer nicht ratizifiert hat, aufmerksam machen.
Quelle: Népszava, Budapest