Der Kanton Sarajevo kämpft derzeit mit Gasmangel, angeblich aufgrund nicht vorgesehener Gasentnahmen aus dem Gasnetz für die Wartung des Eisen- und Stahlwerkes ArcelorMittal in Zenica (circa 60 Kilometer nordwestlich von Sarajevo entfernt). In den letzten drei Tagen bekam der Kanton 215.000 Kubikmeter Gas weniger geliefert. Um die noch vorrätigen Restmengen zu sparen, schloss der kommunale Gasversorger Sarajevogas die Sarajevoer Fernwärme vom Gasnetz aus. Diese sollte auf alternativen Heizstoff umsteigen, jedoch reicht dieser nur für zwei Tage. Derzeit werden 70 Prozent der Heizräume mit Heizöl betrieben. Das föderale Unternehmen Energoinvest, das Sarajevogas mit Gas beliefert, besteht bei einer zusätzlichen Gaslieferung auf einem um das Vierfache höheren Gaspreis als vereinbart. Die Regierung des Kantons Sarajevo ist nicht bereit, diesen hohen Preis zu bezahlen.