Die EU-Kommission hat die Frist für die Nutzung der rund 680 Millionen Euro aus dem EU-Solidaritätsfonds für Kroatien verlängert. Dies geht aus einem Treffen zwischen dem kroatischen Ministerpräsidenten Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) und der EU-Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel hervor. Dementsprechend wird Kroatien die genehmigten Mittel für die Sanierung der im Zagreber Erdbeben von März 2020 beschädigten Gebäude anstatt bis Juni 2022 bis Mitte 2023 nutzen können. Durch die Fristverlängerung wurde zudem vermieden, dass Kroatien die noch nicht ausgenutzten rund 680 Millionen Euro zurückerstatten muss. Bisher konnte der jüngste EU-Mitgliedsstaat etwa nur vier Prozent der Mittel aus dem Hilfsprogramm nutzen. Die Stadt Zagreb hat inzwischen die Allokation für die Sanierung des Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsnetzes von den geplanten 1,2 auf acht Millionen Euro erhöht. Obwohl die Sanierung des 7.700 Kilometer langen Wassernetzes bereits abgeschlossen ist, konnte erst jetzt festgestellt werden, dass die Schäden durch die Erdbeben aus dem Jahr 2020 verursacht wurden, weswegen Zagreb die Mittel rückwirkend beanspruchen wird.