Im Grenzstreifen an der polnisch-weißrussischen Grenze in der Nähe der Ortschaft Usnarz Górny lagert unter unmenschlichen Bedingungen eine Gruppe von derzeit 30 Flüchtlingen vorwiegend aus Afghanistan und dem Irak. Sie werden seit elf Tagen vom weißrussischen und polnischen Grenzschutz bewacht. Sie schlafen am Lagerfeuer unter freiem Himmel. Ursprünglich waren in der Gruppe auch Frauen mit kleinen Kindern dabei. Sie durften dann doch nach Weißrussland einreisen. Die polnische Bevölkerung brachte den Flüchtlingen Lebensmittel, Windeln und warme Kleidung. Seit dem 18. August ist das nicht mehr möglich. Der polnische Grenzschutz hat aus Warschau den Befehl bekommen, die Gruppe vor der polnischen Bevölkerung und JournalistInnen abzuschirmen. Kochtöpfe, Pizzaschachteln, Einmachgläser, Schlafsäcke und Decken stappeln sich ungefähr zehn Meter von der Grenze entfernt. Premierminister Mateusz Morawiecki (PiS-Recht und Gerechtigkeit) sagte in einer Pressekonferenz: "Diese Menschen sind ein Instrument in den Händen von Herrn Lukaschenko. Wir werden uns niemals auf eine Erpressung einlassen. Polen gibt nicht nach, es reagiert entschlossen und die Europäische Union ist sich dessen bereits bewusst."