In Serbien gibt es etwa 2.000 staatenlose Menschen. Dabei handelt es sich zu 95 Prozent um Roma, während intern geflüchtete Menschen aus dem von Serbien nicht anerkannten Kosovo in der schwierigsten Lage sind. Ohne Staatsbürgerschaft werden ihnen Rechte und Dienstleistungen verweigert, die Staaten ihren Bürger*innen gewähren. Die Risiken sind unterschiedlich: Ausgrenzung, Diskriminierung, extreme Armut und ein Leben in sogenannten Siedlungen. Die schwierigste Folge der Staatenlosigkeit sei der fehlende Personalausweis, erklärt Jelena Milonjić, Rechtsanwältin des UNHCR. Der Personalausweis ermöglicht die Teilnahme an gesellschaftlichen Prozessen, wie die Eröffnung eines Bankkontos, Heirat, Anstellung, et cetera. Aufgrund von Gestzesänderungen aus dem Jahr 2012 können Geburtszeit- und Ort leichter bestimmt werden, wodurch der Zugang zum Personalausweis erleichtert worden sei, so Milonjić. Seit 2010 konnte die Zahl der Personen, die der Gefahr der Staatenlosigkeit ausgesetzt waren von 30.000 Personen auf 2.000 verringert werden.