EU verlängert Zeitraum für kroatische Erdbebenhilfe nicht

14.1.2022

​Bis zum 17. Juni 2022 muss Kroatien die Mittel aus dem Solidaritätsfonds der Europäischen Union (EU) zur Sanierung der Schäden an öffentlichen Gebäuden nach dem Zagreber Erdbeben am 22. März 2020 nutzen. Dies geht aus einem internen Dokument der EU-Kommission hervor, in welches die Zagreber Tageszeitung Jutarnji list Einsicht erhielt. Somit erhielten die Hoffnungen der kroatischen Regierung, und besonders der Zagreber Stadtverwaltung, dass die EU eventuell einen sechsmonatigen Aufschub genehmigen könnte, einen Dämpfer. Nun droht das reelle Szenario, dass Kroatien einen erheblichen Teil der rund 680 Millionen Euro aus dem Hilfsprogramm zurückzahlen muss. Bislang wurden nur 2,3 Prozent der Mittel vertraglich fixiert. In den kommenden fünf Monaten werden sicherlich noch weitere Verträge unterzeichnet. Jedoch glauben Expert*innen, dass sicher 20 Prozent der Mittel zurückgezahlt werden müssen. Am stärksten davon betroffen wird die Stadt Zagreb sein, da die dortige Stadtverwaltung den Vorgaben sehr hinterherhinkt. So ist absehbar, dass die bis dahin nicht sanierten städtischen Objekte statt zu 100 Prozent aus EU-Mitteln entweder aus anderen EU-Programmen kofinanziert werden müssen oder die Mittel gänzlich aus dem Stadtbudget gesichert werden müssen.

Quelle: Jutarnji list, Zagreb