Seit Beginn des Schuljahres 2022/2023 demonstrieren immer mehr Pädagog*innen in Ungarn auf eine friedliche, gewaltfreie Art gegen die Umstände im Bildungswesen. Ihre Gehälter, die 2014 eingefroren wurden, sind nun dem Mindestlohn eines Facharbeiters gleichwertig, obwohl der Arbeitsumfang drastisch gestiegen ist. Im Mai 2022 verbot die Regierung durch eine Gesetzesänderung den gleichzeitigen Streik aller Lehrer*innen, was laut Gewerkschaften gegen das Demonstrationsrecht verstößt. Nun wurden wegen Ausübung von zivilem Ungehorsam fünf Lehrkräfte des renommierten Budapester Kölcsey Ferenc Gymnasium entlassen, was zu einer landesweiten Demonstrationswelle führte. Für Oktober sind große Demonstration in Budapest angekündigt, an der sich Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern aus insgesamt 71 Schulen der Hauptstadt beteiligen wollen.