Am 27. Jänner veröffentlichte die Leitung der Comenius-Universität Bratislava eine Erklärung zu den aktuellen gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen in der Slowakei. In dem Dokument äußern sich die Vertreter*innen der ältesten slowakischen Universität besorgt über die zunehmende Polarisierung und Vulgarisierung des öffentlichen Diskurses, welche sie als Bedrohung für die Kultiviertheit und Bildung der Gesellschaft sehen. Die Universität ruft zu Selbstreflexion und konstruktivem Dialog auf. "Akademiker*innen sollten über den Dingen stehen und unparteiisch sowie objektiv gesellschaftliche Ereignisse bewerten", heißt es in der Erklärung. Die Führung betont die Bedeutung von Mut, um Probleme unabhängig von deren Verursacher*innen klar zu benennen und gleichzeitig furchtlos konstruktive Lösungen anzubieten. Die Erklärung unterstreicht zudem, dass die Bewertung der Realität nicht nach politischer Lagerzugehörigkeit, sondern nach wissenschaftlichen Prinzipien erfolgen sollte – ein Ansatz, der seit der Antike auf Mäßigung und Objektivität beruht.