Die bulgarische Regierung will das von UmweltschützerInnen kritisierte Atomkraftwerk bei Belene an der Donau nun doch errichten lassen. Eine Woche nach dem Besuch des russischen Ministerpräsidenten Dmitrij Medvedev veröffentlichte das Energieministerium in Sofia am 11. März 2019 eine diesbezügliche Ausschreibung. Die ehemalige Regierung von Premierminister Boiko Borissov (GERB – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens) hatte im Jahr 2012 aus Kostengründen das früher gemeinsam mit Russland geplante AKW Belene beim russischen "Atomstroiexport" abgesagt. Nun will die jetzige bulgarische Regierung, wieder unter Borissov, das Projekt als ein bulgarisches Vorhaben ohne staatliche Bürgschaften neu auflegen. Medvedev bekundete Russlands Bereitschaft, sich zu beteiligen. Die russische Atombehörde "Rosatom" habe viel Erfahrungen bei ähnlichen Projekten gesammelt, versicherte Medvedev bei seinem Besuch in Sofia. Zu den InteressentInnen gehören neben "Rosatom" das deutsch-französische Konsortium "Framatom" sowie "General Electric" aus den USA, das chinesische Unternehmen CNC und die "Korea Hydro & Nuclear Power". Die Bewerbungsfrist ist 90 Tage.