Am 2. Februar 2021 wurde bekanntgegeben, dass das "Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung" (OLAF) eine
Ausschreibung des bulgarischen Innenministeriums kritisiert habe. Konkret ist es der Ansicht, dass die
Ausschreibung für den Erwerb von Geländewagen für die Grenzpolizei in Höhe von
knapp sechs Millionen Euro von MitarbeiterInnen des Ministeriums manipuliert
worden sei. Da heuer in Bulgarien Superwahljahr ist, beschuldigen sich in der
Sache der Premierminister und der Präsident gegenseitig. Die Ausschreibung war am
2. März 2017 vom Innenminister der von Präsident Rumen Radev (parteilos) bestellten
Übergangsregierung veröffentlicht und am 20. April 2017 die Auftragnehmerin ausgewählt
worden, weshalb Premierminister Bojko
Borissov und seine Partei "Bürger für einen europäische Entwicklung
Bulgariens" (GERB) im Präsidenten den Hauptschuldigen sehen. Der Präsident
hält dagegen, dass die Vorbereitungsarbeiten der Ausschreibung im Herbst
2016 von der Regierung Borissov II aufgenommen und der Vertrag Ende Februar
2018 von der Regierung Borissov III, zehn Monate nach Ablauf des Mandats von
Innenminister Uzunov, unterzeichnet worden war. Nun soll die Staatsanwaltschaft
in der Sache ermitteln.