Budapest: Kämpferische Stimmung bei den Feierlichkeiten zur Märzrevolution

16.3.2018

Am 15. März 2018 wurde der nationale Feiertag Ungarns zur Märzrevolution in kämpferischer Stimmung begangen. Alle großen Parteien nutzten die Gelegenheit, um ihre AnhängerInnen, drei Wochen vor den Parlamentswahlen, versammelt ansprechen zu können. Premierminister Viktor Orbán (Fidesz - Bund Junger Demokraten) sprach in seiner Rede über die Gefahren der Migration und über seinen derzeitigen Erzfeind, US-Milliardär György Soros. In letzter Zeit griff Orban häufig auf Kriegsrhetorik zurück und warnte davor, dass den Ungarn das Land weggenommen werden könnte, sollten sie nicht seine Partei wählen. "Nach der Wahl werden wir moralische, politische und juristische Revanche üben", sagte er noch. Dieser Satz wurde später von der Opposition als offene Drohung gedeutet. Für die regierende Partei demonstrierte der sogenannte Friedensmarsch, zu dem sich mehrere zehntausend Menschen versammelt hatten. Als Gegenpart organisierte auch die Witzpartei "Partei des zweischwänzigen Hundes" (MKKP) einen Friedensmarsch, an dem ebenfalls mehrere tausend Menschen teilgenommen hatten. Am Abend wurden die Feierlichkeiten zur Märzrevolution mit einer Demonstration für ein besseres und modernes Bildungssystem abgeschlossen.​

Quelle: Magyar Nemzet, Budapest