Am 9. Dezember 2019 hat das Theater "Katona József" eine Demonstration gegen einen Gesetzesentwurf der Regierung organisiert. Tausende Menschen demonstrierten in der Innenstadt auf dem "Madách"-Platz für die Unabhängigkeit der Kultur. Im November 2019 wurde bekannt, dass der berühmte Regisseur Péter Gothár vom "Katona József"-Theater entlassen wurde, weil er vor einem Jahr eine Kollegin belästigt hatte. Die Regierung wirft der Kulturszene vor, dass die Theater zwar Fördergelder von der Regierung und der Verwaltung erhalten, den Belästigungsfall aber ein Jahr lang vertuscht haben. Die Regierung plant deshalb, das Finanzierungssystem der Theater umzubauen. Bei kofinanzierten Theatern will sie ein Mitspracherecht bei der Auswahl der DirektorInnen haben. Dies sehen die DemonstrantInnen als gravierenden Einschnitt in die Freiheit der Kunst. An der Demonstration nahm auch der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karácsony (Párbeszéd – Dialog) teil und sagte: "Wenn wir die Freiheit der Theater schützen, schützen wir die Freiheit der Stadt". Über den Gesetzesentwurf wird das Parlament am Mittwoch, dem 11. Dezember entscheiden.