Nach gut zwei Jahren Bauzeit ist die neugestaltete Karl-Marx-Allee in Berlin-Mitte am 26. Oktober 2020 offiziell eröffnet worden. Der 900 Meter lange Abschnitt zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz hat pro Richtung nur noch zwei statt drei Fahrspuren für Autos, dafür beidseitig bis zu vier Meter breite geschützte Radfahrstreifen. Alle Parkplätze auf dem Mittelstreifen sind wegfallen, um Grünflächen einzurichten. Laut Verkehrssenatorin Regine Günther (Bündnis 90/Die Grünen) brauche die Stadt mehr Sickerflächen für Regenwasser. 35 Sitzbänke sollen die Aufenthaltsqualität für BewohnerInnen komplett machen. Die BewohnerInnen sind jedoch nicht wirklich begeistert. In den alten Plänen, die nach BürgerInnenbeteiligungsverfahren erstellt worden waren, sollten auf dem Mittelstreifen zumindest 173 Parkplätze erhalten bleiben. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz entschied sich jedoch gegen die Pläne und gegen die Parkplätze. Im Zuge der denkmalgerechten Umgestaltung der Magistrale, die zu DDR-Zeiten auch für Militärparaden diente, wurden zudem 29 Bäume gepflanzt, Hecken und Schmuckbeete angelegt. Die Straßenbeleuchtung wurde im Design der 1960er-Jahre gestaltet und auf energiesparende Leuchten umgerüstet. Die Gesamtkosten betrugen 13 Millionen Euro, finanziert aus den Mitteln des Landes Berlin.