Antisemitismusbeauftragter für Berliner Bezirk Lichtenberg ernannt

26.5.2021

Lichtenberg hat bisher als einziger Berliner Bezirk einen Antisemitismusbeauftragten. So soll André Wartmann unter anderem historisches Wissen vermitteln und als Ansprechpartner für Opfer von Antisemitismus, sowie als Kontaktperson für die jüdische Gemeinde und jüdische Organisationen im Bezirk fungieren. Es gilt auch, die Bezirksgeschichte weiter aufzuarbeiten. Dazu gibt es zum Beispiel Anknüpfungspunkte aus der jüngeren Zeit, wie die Zuwanderung jüdischer Kontingentflüchtlinge Anfang der neunziger Jahre, oder auch historische Ereignisse aus den Jahren des Zweiten Weltkrieges in Osteuropa. Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst (die Linke) sagte in diesem Kontext, dass trotz geschichtlicher Aufarbeitung und vielfältiger Maßnahmen die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland und auch in Lichtenberg steigen würde, was die Notwendigkeit eines Antisemitismusbeauftragten bestätige. Wartmann war zuvor für das Jüdische Museum tätig. Weitere Stationen waren der "Verein gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit" sowie das "Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V.". Wartmann hat einen Master in Interdisziplinärer Antisemitismusforschung.

Quelle: Der Tagesspiegel, Berlin