Lichtenberg hat bisher als einziger Berliner Bezirk einen
Antisemitismusbeauftragten. So soll André Wartmann unter anderem historisches
Wissen vermitteln und als Ansprechpartner für Opfer von Antisemitismus, sowie als
Kontaktperson für die jüdische Gemeinde und jüdische Organisationen im Bezirk fungieren.
Es gilt auch, die Bezirksgeschichte weiter aufzuarbeiten. Dazu gibt es zum
Beispiel Anknüpfungspunkte aus der jüngeren Zeit, wie die Zuwanderung jüdischer
Kontingentflüchtlinge Anfang der neunziger Jahre, oder auch historische
Ereignisse aus den Jahren des Zweiten Weltkrieges in Osteuropa. Lichtenbergs
Bezirksbürgermeister Michael Grunst (die Linke) sagte in diesem Kontext, dass trotz
geschichtlicher Aufarbeitung und vielfältiger Maßnahmen die Zahl
antisemitischer Vorfälle in Deutschland und auch in Lichtenberg steigen würde,
was die Notwendigkeit eines Antisemitismusbeauftragten bestätige. Wartmann war
zuvor für das Jüdische Museum tätig. Weitere Stationen waren der "Verein
gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit" sowie das "Jüdisches
Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V.". Wartmann hat einen
Master in Interdisziplinärer Antisemitismusforschung.