80 Jahre NS-Wannseekonferenz

18.1.2022

​Vor 80 Jahren besprachen in einer Villa am Wannsee Beamte und Funktionäre des NS-Regimes die Vernichtung der europäischen Jüd*innen. Anlässlich des Jahrestages erinnerte Bundespräsident Frank-Walter ​Steinmeier bei der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an den ersten Deportationszug am Mahnmal "Gleis 17"​ an die "Mordmaschinerie des Nationalsozialismus". Millionen Deutsche seien zu Mitwissenden geworden. "Das Protokoll der Wannseekonferenz ist eine Tatwaffe", erklärte der Bundespräsident. "Die Schmauchspuren, die sie hinterließ, sind bis heute nachweisbar." Einziger Tagesordnungspunkt vor 80 Jahren waren organisatorische Fragen zur sogenannten "Endlösung der Judenfrage". In ​Bürokratiesprache hielten die Beteiligten fest, wie sie für das nationalsozialistische Regime die "europäische Judenfrage" zu lösen gedachten. Von dem 15 Seiten langen Protokoll der Wannseekonferenz ist lediglich ein einziges Exemplar erhalten.​ Erst 50 Jahre nach der Wannsee-Konferenz, am 19. Januar 1992, eröffnete die Gedenk- und Bildungsstätte "Haus der Wannsee-Konferenz" in der historischen Villa am Wannsee. Sie ist eine der wichtigsten Gedenkstätten und erinnert zum 80. Jahrestag mit einer internationalen und interdisziplinären Tagung von 19. bis 21. Januar 2022.

Quelle: rbb (Newsportal vom Rundfunk Berlin-Brandenburg), Berlin