Mit zwei Beispielen städtebaulicher Nachkriegsmoderne – eines aus dem Ost-, eines aus dem Westteil Berlins – will sich die deutsche Hauptstadt um die Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe bewerben. Der Berliner Senat will die früheren DDR-Wohngebiete an der Karl-Marx-Allee und das Hansa-Viertel im Westen auf der prestigeträchtigen Liste der UNESCO unterbringen. Beide Städtebau-Projekte wurden nahezu gleichzeitig und in Konkurrenz zueinander realisiert. Als architektonische Zeugen des Kalten Krieges spiegeln sie das Ringen der politischen Systeme um repräsentatives Bauen wider. Die weiteren Vorbereitungen für die Bewerbung bei der UNESCO nehmen alleine auf deutscher Seite etwa drei Jahre in Anspruch. Werden die strengen Vorgaben erfüllt, könnten die Projekte 2024 als Vorschläge bei der Welterbe-Kommission landen. Die internationale Kulturorganisation entscheidet dann nach Kriterien wie zum Beispiel weltweiter Einmaligkeit.