Seit Beginn seiner Amtszeit Anfang 2020 hat der
kroatische Staatspräsident Zoran Milanović (parteilos) bisher nur einen
einzigen Botschafter ernannt. Rund 40 Botschafter*innen- und
Konsul*innenposten, darunter jene in Paris, London und Rom, sind derzeit jedoch
vakant. Denn Staatspräsident Milanović und das Außenministerium beziehungsweise
die kroatische Regierung können sich über die Kandidat*innen nicht einigen. Der
Ernennung jener Kandidat*innen, die von der Regierung bisher vorschlagen
wurden, hat der Staatspräsident immer noch nicht zugestimmt. Milanović wirft
der regierenden Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) vor, volle
Kontrolle über die Besetzungen haben zu wollen. Medienberichten zufolge hat
gleichzeitig Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ) einige von Milanović
vorgeschlagene Personen für die Posten als nicht geeignet bezeichnet. Wann sich
die beiden Seiten auf einen Kompromiss einigen, ist noch unklar. Expert*innen zufolge
ist dies eine noch nie dagewesene Situation in der kroatischen Diplomatie, die
sich nachteilig auf die Außenpolitik auswirken kann.