Von 2013 bis 2024 wanderten 1.214 Ärzt*innen aus Kroatien aus. Im Durchschnitt treffen Ärzt*innen diese Entscheidung im Alter von 36 Jahren und mit durchschnittlich acht Jahren Berufserfahrung. Von der Gesamtzahl der ausgewanderten Ärzt*innen sind 57 Prozent Frauen. Grund für diese Entscheidung sind laut einer Studie oft die schlechte Verwaltung und Organisationsstruktur des Gesundheitssystems. Der zweithäufigste Grund seien berufliche Ambitionen. Es werden auch schwierige Arbeitsbedingungen und ein hohes Maß an Korruption im Gesundheitswesen und im ganzen Land erwähnt. Darüber hinaus wurde die Entscheidung zur Auswanderung auch durch schlechte zwischenmenschliche Beziehungen, Mobbing, übermäßige Politisierung des Berufs und Freunderlwirtschaft beeinflusst. Als größtes Problem sehen die Auswanderer*innen, dass nichts unternommen werde, sondern die Probleme verschwiegen würden. An dieser Studie, die kürzlich von prominenten kroatischen Soziolog*innen durchgeführt wurde, nahmen 18 Ärzt*innen teil, die bereits im Ausland leben und arbeiten. Mit der Auswanderung unzufriedener Ärzt*innen verliert Kroatien wertvolle materielle und personelle Ressourcen. Im vergangenen Jahr sind 158 Ärzt*innen ausgewandert.