Abermals wird Bulgarien von einer Übergangsregierung
regiert, bereits die zweite im laufenden Jahr. Staatspräsident Rumen Radev
(parteilos) hatte zuvor Goriza Grantscharova-Koschareva (parteilos) als Kandidatin
für das Amt der Ministerpräsidentin nominiert. Da er aber mit ihrer Wahl des Innenministers
nicht einverstanden war, unterzeichnete er den Erlass über die
Regierungsbildung nicht. Daraufhin musste das Verfahren neu gestartet werden.
Dimitar Glavtschev (parteilos), welcher bisher das Amt des Premiers bekleidete,
hatte sich zuvor geweigert, ein zweites Mandat zu übernehmen. Nach dem
Scheitern von Grantscharova-Koschareva stellte er sich allerdings wieder zur
Verfügung und legte am 26. August 2024 Präsident Radev einen Vorschlag über die
Regierungsstruktur und -besetzung vor. Radev unterzeichnete den Erlass am 27.
August und Glavtschev wurde Ministerpräsident. Die Übergangsregierung zählt
neben Premier Glavtschev 19 Minister*innen, wobei nur drei Minister*innen der
vorherigen Übergangsregierung ausgewechselt werden. Die Übergangsregierung soll
die vorgezogenen Neuwahlen am 27. Oktober vorbereiten – inzwischen die siebten Wahlen
innerhalb von dreieinhalb Jahren.