Die Stadt Zagreb erwägt den Bau einer Müllverbrennungsanlage. Aus diesem Grund besuchte eine von Medienvertreter*innen begleitete und vom Gemeinderatspräsident Joško Klisović angeführte Delegation des Zagreber Gemeinderates am 30. Oktober 2024 die Stadt Wien. Dort wurde den Zagreber*innen die Müllverbrennungsanlage Spittelau als Best Practice Beispiel für funktionierende Abfallbehandlung auf dem Stadtgebiet präsentiert.
Die kroatische Hauptstadt steht vor der Entscheidung, ob eine Müllverbrennungsanlage (MVA) gebaut werden soll. Die Technologie der Müllverbrennung ist in Kroatien umstritten und wird von vielen Umweltschutzorganisationen als umweltschädlich betrachtet. Deshalb wurde bereits im Februar in Zagreb die Konferenz "Abfall 360° – gestern Müll, heute Problem, morgen Rohstoff" abgehalten, bei der die Wien Energie Leuchtturmprojekte wie die MVA Spittelau präsentieren durfte. Bei einem Besuch der österreichischen Hauptstadt konnten sich die Zagreber*innen nun Einblick in die Funktionsweise der MVA Spittelau verschaffen.
Die vom kroatischen Botschafter in Österreich begleitete 29-köpfige Zagreber Delegation hatte ihren ersten Termin im Wiener Rathaus, wo sie vom Wiener Gemeinderatsvorsitzenden Thomas Reindl und Gemeinderat Stefan Auer-Stüger empfangen wurden. Themen des Austausches waren in erster Linie die Wiener Erfahrungen zur Einführung der getrennten Müllsammlung und zur Müllverbrennung. Die Zagreber*innen zeigten sich in höchstem Maße von der hervorragenden Lebensqualität in Wien beeindruckt. Mehrfach wurde betont, dass die Stadt Wien als weltweite Vorreiterin auf dem Gebiet der Abfallbehandlung gilt. Gemeinderatsvorsitzender Reindl betonte, dass es der Stadt Wien ein Anliegen sei, ihre Expertise mit Zagreb zu teilen und vor allem auch über Herausforderungen sowie gewonnene Erkenntnisse zu sprechen.
An den regen Fachaustausch mit dem Wiener Gemeinderatsvorsitzenden anschließend wurde dann die MVA Spittelau besichtigt. Diese ist gleichermaßen Energiequelle als auch Wiener Wahrzeichen, da sie vom berühmten Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde. Unter hohen Umweltauflagen werden hier im Stadtgebiet jährlich 280.000 Tonnen Hausmüll verbrannt. Die dadurch erzeugte Wärme beheizt im Übrigen circa 60.000 Haushalte und versorgt etwa 50.000 Haushalte mit Strom. Da auch die Frage der Verbrennung von Klärschlamm für Zagreb von großem Interesse ist, wurde dieses spezifische Thema von einem fachkundigen Experten der Wien Energie präsentiert.
Der Zagreber Besuch verlief somit äußerst erfolgreich, die Delegation bedankte sich für die umfangreichen Informationen. Wie die beiden Gemeinderatsvorsitzenden bestätigten, soll ein weiterer Austausch zum Thema stattfinden.
Zagreber Gemeinderat (Englisch)
Müllverbrennungsanlage Spittelau – Wien Energie
Energie aus Klärschlamm – Stadt Wien
Zagreber Gemeinderatspräsident zu Besuch in Wien
Abfallwirtschaft: Wiener Müllverbrennung Vorbild bei Zagreber Fachkonferenz