Das Ehrenamtsbüro des Bezirks Tempelhof-Schöneberg in Berlin sieht in Ottakring sein Wiener Pendant – jung, divers und engagiert. Bei einem Treffen im Juli in der österreichischen Hauptstadt wurde nun über eine mögliche Bezirkspartnerschaft als auch die Organisation freiwilliger Arbeit gesprochen. Die Wiener Kapazitäten, Freiwillige zu mobilisieren, machen der Stadt alle Ehre.
Bei den Helfern Wiens lernte die Berliner Delegation zunächst vielfältige Angebote der Stadt kennen, um ehrenamtliche Tätigkeiten zu organisieren: vom K-Kreis, der in akuten Fällen bis zu 41 berufliche und freiwillige Organisationen mobilisiert, über Online-Plattformen, mit denen motivierte Personen rasch eine Organisation finden sollen, bis zur größten Freiwilligen-Messe Österreichs. Dabei wurden unterschiedliche Ansätze besprochen, wie sich freiwillige beziehungsweise ehrenamtliche Arbeit organisieren lässt. Im Bezirk Tempelhof-Schöneberg gibt es etwa eine zentrale Anlaufstelle für Personen, die sich freiwillig engagieren möchten, während in Wien jede Organisation selbstständig Ehrenamtliche rekrutiert.
Mit der Bezirksvorsteherin von Ottakring, Stefanie Lamp, besichtigten die vier Expert*innen des Tempelhof-Schöneberger Ehrenamtsbüros auch die Garage Grande im 16. Wiener Gemeindebezirk. Dort wurde in kollektiver freiwilliger Arbeit und mit Unterstützung durch den Garagenbesitzer ein freier, gemeinschaftlicher Raum geschaffen. Dieses Projekt der Gebietsbetreuung Stadterneuerung übergibt die leerstehende Garage der Grätzl-Community und erlaubt unterschiedliche Aktivitäten – von Yoga über Urban Gardening bis zur Fahrrad-Werkstatt. Die Zusammenarbeit zwischen dem Bezirk, dem privaten Garagenbesitzer und den Freiwilligen zeigt sich als eindrucksvolles Beispiel für kooperative und konstruktive Arbeit. Zusammen besuchte man danach die Volkshilfe Wien, um weiter zu erörtern, inwiefern sich Wien und Tempelhof-Schöneberg in Sachen Ehrenamt unterscheiden und welche Ideen der jeweils anderen Stadt ebenfalls nützlich sein könnten.
Die Berliner Delegation wird mit ihren Eindrücken aus Wien auch mit ihrem Bezirksbürgermeister ins Gespräch gehen und es wurde die Chance angedeutet, dass zukünftig eine Bezirkspartnerschaft zwischen Ottakring und Tempelhof-Schöneberg entstehen könnte.
Beauftragte für Bürgerschaftliches Engagement – Stadt Berlin
Die Helfer Wiens – Stadt Wien
Der K-Kreis – Stadt Wien
Garage Grande – Gebietsbetreuung Stadterneuerung
Garteln in Wien – Bioforschung Austria