Zeitung erklärt Zagreber Abfallreform für gescheitert

14.5.2023

Als "gescheitert" bezeichnete die kroatische Tageszeitung Jutarnji list die im Oktober 2022 eingeführte Abfallreform. Eine zweiwöchige Recherche, die Inspektion der Abfalltonnen auf dem gesamten Stadtgebebiet, soll gezeigt haben, dass sich nur die wenigsten Bürger*innen und Haushalte an die Vorschrift halten, wonach in die Tonnen nur die "offiziellen" Abfallsäcke eingeworfen werden dürfen. Im gesamten Zeitraum sei nur eine einzige Mülltonne gefunden worden, in der sich ausschließlich die offiziellen Säcke befanden. Die Zeitung bat die Zagreber Stadtverwaltung und die Stadtwerke zuvor um Stellungnahmen. Die Stadtverwaltung wiederholte vergangene Aussagen, die Abfallreform sei ein Erfolg und 80 Prozent der Haushalte würden ihren Abfall in offiziellen Säcken entsorgen. Die Stadtwerke verwiesen bezüglich bereits ausgestellter Strafzettel darauf, dass die Stadtverwaltung bereits geantwortet habe. Die wichtigste Frage blieb aber unbeantwortet – wie viele Strafen gegen Haushalte, die sich nicht an die Vorschriften halten, ausgestellt wurden. Insider*innen zufolge funktioniert das Kontrollsystem der Müllabfuhr nicht. Es wird vermutet, dass das System, wonach die Müllabfuhr die Bußgeldbescheide auf der nächsten Rechnung ausweisen sollte, überhaupt nicht regelkonform ist, weswegen es gar nicht umgesetzt wird.

Quelle: Jutarnji list, Zagreb