Aufgrund von Fehlern in der Einkaufspolitik haben die Zagreber Stadtwerke es verabsäumt, sich im Sommer mit billigem Gas für die aktuelle Heizsaison einzudecken. Aus diesem Grund kündigten sie im Herbst einseitig allen Gewerbekund*innen die Verträge auf, weswegen die Kund*innen jetzt rund 500 Prozent höhere Rechnungen als im Vorjahr erhalten. Bereits die einseitige Kündigung ist nach Meinung von Expert*innen ein Grund zur Klage. Nun wurde bekannt, dass die Stadtwerke nur ihre Inhaberin, die Stadt Zagreb und deren Einrichtungen von der Preiserhöhung ausgenommen haben, was für Entrüstung sorgte. In manchen Städten, die in der Region um Zagreb von den städtischen Gaswerken beliefert werden, kündigten die dortigen Stadtverwaltungen Klage gegen die Stadt Zagreb an. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) sah sich auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz in Erklärungsnot. So hätte die Stadt Zagreb mit den Stadtwerken Lieferverträge zu Fixpreisen abgeschlossen. Ein Reporter ließ jedoch nicht locker und erklärte, dass alle anderen Gewerbekund*innen auch solche Verträge abgeschlossen hätten, diese jedoch aufgekündigt wurden. Bürgermeister Tomašević verwies den Journalisten an die Gaswerke, die sich jedoch bislang nicht dazu äußerten, wer die Entscheidung traf, dass die Stadt Zagreb von der Preiserhöhung ausgenommen wurde.