Zagreber Bürgermeister als Zeuge im Prozess gegen seinen ehemaligen Amtsleiter

21.2.2019

Der Zagreber Bürgermeister Milan Bandić (BM 365 – Arbeits- und Solidaritätspartei) hatte am 20. Februar 2019 einen Gerichtstermin in einem Korruptionsprozess. Jedoch nicht wie bisher als Angeklagter (dieser Prozess wurde zur gleichen Zeit in einem anderen Saal geführt), sondern als Zeuge. Angeklagt ist sein ehemaliger Amtsleiter für Stadtbau, Davor Jelavić, und dessen Stellvertreterin. Ihnen wird vorgeworfen, beim Bau von Bushaltestellen Bauarbeiten doppelt bezahlt zu haben. Bandić bezeichnete sich vor Gericht als "Vater der Zagreber" und als Dirigent eines eingestimmten Orchesters –seiner MitarbeiterInnen. Die fraglichen Verträge, mit denen er dem Unternehmen die Bauarbeiten zweimal bezahlte, hätte er nicht gelesen, so Bandić vor Gericht. Dies würde er nie tun, weil er dafür keine Zeit habe. Von kriminellen Machenschaften wüsste er nichts. Auch könne er sich nicht erinnern, ob er bei einem Treffen anwesend war, bei dem die Auftragsvergabe im Voraus bewilligt wurde. Die Aussagen entlockte der vorsitzenden Richterin einen spöttischen Kommentar. Sie erklärte, dass Bandić als selbsternannter "guter Manager der Stadt" recht wenig Ahnung habe, was in seiner Stadtverwaltung vor sich gehen würde.

Quelle: Jutarnji list, Zagreb