Vom Champions League-Finale in zwei Wochen auf die Anklagebank

20.6.2017

​Der derzeit beste kroatische Fußballer Luka Modrić gewann vor rund zwei Wochen mit Real Madrid den Champions League-Pokal. Nun hat er ganz andere Sorgen. Die kroatische Staatsanwaltschaft leitete gegen ihn am 19. Juni 2017 eine Untersuchung wegen Falschaussage ein. Modrić wurde in der vergangenen Woche als Zeuge gegen den kroatischen "Fußball-Paten" Zdravko Mamić vernommen. Mamić ist angeklagt, mehrere Hundert Millionen Kuna an Transfergeldern des Zagreber Clubs Dinamo Zagreb in die eigenen Taschen transferiert zu haben, u. a. auch beim Modrić-Transfer von Dinamo Zagreb zu Tottenham Hotspur. Obwohl Modrić der Staatsanwaltschaft im Untersuchungsverfahren ausführlich schilderte, wie der Club Mamić das Geld nachträglich in bar ausgezahlt hatte, konnte er sich in der Hauptverhandlung plötzlich nicht mehr erinnern, weswegen er zum Gespött der Nation geworden ist. Auf jede Frage der Staatsanwaltschaft antwortete Modrić: "Keine Ahnung!", "Habe ich vergessen!" oder "Ich kann mich nicht daran erinnern!". Nun hat die Staatsanwaltschaft die Untersuchung wegen Falschaussage eingeleitet, um zukünftige namhafte Spieler von Falschaussagen zugunsten von Mamić abzubringen. Bei einer Verurteilung drohen Modrić bis zu fünf Jahre Haft.

Quelle: 24 sata, Zagreb