Am 16. Jänner 2022 fand eine Volksabstimmung über
Änderungen der serbischen Verfassung in Justizfragen statt. Inoffiziellen
Ergebnissen zufolge haben bei der Volksbefragung 30,65 Prozent der
stimmberechtigten Bürger*innen teilgenommen. Die Mehrheit davon, nämlich
59,71 Prozent, haben für die Änderungen gestimmt. Dagegen waren 39,26 Prozent. Die
Änderungen sollen laut Angaben der Regierung die politische Einflussnahme auf
die Wahl von Richter*innen und Staatsanwält*innen reduzieren beziehungsweise
vollkommen ausschließen. Die größten serbischen Städte Belgrad, Novi Sad und Niš haben
gegen die Verfassungsänderungen gestimmt. Einige kleinere Oppositionsparteien
beschuldigten die regierende Serbische Fortschrittspartei (SNS) des Betrugs
bei der Stimmabgabe und protestierten vor der serbischen Landeswahlkommission. In
mehreren Wahllokalen wurde von Unregelmäßigkeiten berichtet, unter anderem wurden Videos dazu
in sozialen Netzwerken gepostet.