Der 19. Juli 2023 wird sicher in die Geschichte der Stadt Zagreb eingehen. Gegen 16.30 Uhr verdunkelte sich der Himmel, und ein starker Sturm, der seinen Ursprung in Norditalien hatte, fegte über Zagreb hinweg. Mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 120 Kilometer in der Stunde richtete er in nur 30 Minuten riesige Schäden an. Es wurden auch zwei Personen durch umgefallene Bäume getötet. Insgesamt wurden in Zagreb 60 Personen verletzt. Besonders stark wütete der Sturm im westlichen Bezirk Stenjevec, wo auch Dächer von Wohngebäuden gerissen wurden. Dramatische Aufnahmen kamen von einer Baustelle, wo der Wind einen Kran umwarf, der Kranführer sich dabei aber nur den Arm brach. Am meisten wurde jedoch der Baumbestand in Zagreb in Mitleidenschaft gezogen. Ersten Schätzungen zufolge wurden mehrere tausend Bäume verschiedenen Alters beschädigt oder entwurzelt. Nach Zagreb zog der Sturm weiter in Richtung Ostkroatien und gewann sogar noch an Stärke. In Ostkroatien wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometer pro Stunde gemessen. Auch dort wurden zwei Personen getötet und zahlreiche Häuser beschädigt. Aufgrund der zahlreichen beschädigten Hochspannungsleitungen werden manche Ortschaften tagelang keinen Strom haben. Expert*innen erklärten, dass der Auslöser des Sturms die extreme Hitze im Mittelmeerraum war. Da sich Kroatien an der Grenze zwischen dieser Hitzemasse und kälterer Luft aus Nordeuropa befindet, waren solche Entwicklungen nicht überraschend. Jedoch überraschte die Wucht und die kurze Zeit, in welcher der Sturm an Intensität gewann, weswegen es praktisch keine Vorwarnzeit gab.