Ungarn will Steuerparadies der EU werden

17.11.2016

​Ab 2017 wird die Gewinnsteuer von Unternehmen vereinheitlicht und auf 9 % gesenkt, teilte Premier Viktor Orbán (Fidesz - Bund Junger Demokraten) am Donnerstag, den 17. November 2016 in seiner Eröffnungrede auf der Konferenz "Regional Digital Summit" in Budapest mit. Dadurch soll Ungarn die günstigsten Bedingungen für Unternehmen in der ganzen EU anbieten, kommentierte Wirtschaftsminister Mihály Varga (Fidesz). Bislang war die Gewinnsteuer für Unternehmen zweistufig, bis zu einem jährlichen Gewinn von 500 Mio. HUF (1,63 Mio. EUR) betrug sie 10 %, bei einem höheren Gewinnbetrag 19 %. Wegen der Steuersenkung würde der Staat 2017 auf ein Einkommen in Höhe von 145 Mrd. HUF verzichten müssen, diesen entfallenden Betrag würde die Regierung aus der Budgetreserve für 2017 finanzieren. Die Steuersenkung ist zwar drastisch. In Wahrheit wird sie allerdings wenige Firmen und fast ausschließlich ausländische Riesenunternehmen betreffen. Im Jahr 2015 waren es an die 1276 Firmen die einen Gewinn von mehr als 500 Mio. HUF (1,63 Mio. EUR) erreichen konnten und 19 % Steuer zahlen mussten.

Quelle: Index.hu, Budapest