Ungarn: Chaos in der Abfallwirtschaft

15.10.2018

In der Abfallwirtschaft in ganz Ungarn herrscht ein immer größer werdendes Chaos. Seit der Gründung der "Nationalen Holding für die Koordination der Abfallwirtschaft" (NHKV) im Jahr 2016 kämpft der Bereich mit Problemen. Die Müllabfuhr wird zwar weiterhin von kommunalen Firmen durchgeführt, die Haushalte müssen die Gebühren aber an die NKHV entrichten, die für die Dienstleistung der städtischen oder privaten Firmen bezahlen müsste. Die staatliche Holding kämpft allerdings mit zahlreichen technischen und finanziellen Problemen, so dass sie die Dienstleister oft nicht bezahlen kann. Mancherorts wurde deshalb beispielsweise die Abholung des Grünabfalls eingestellt, die eine saisonal wichtige Tätigkeit ist, um anderen Aufgaben nachkommen zu können. In einigen Budapester Bezirken werden die Mülltonnen für Papier und Plastik seit einigen Wochen nicht mehr geleert. Der Grund dafür ist, dass die NHKV auch der Budapester "Gesellschaft für die Instandhaltung öffentlicher Räume" (FKF) eine Menge Geld schuldet. Auch ohne die finanziellen Probleme kämpfen die meisten Unternehmen mit dem allgemeinen Arbeitskräftemangel in Ungarn, was durch die angehäuften Schulden der NKHV weiter verschlimmert wird. Angeblich soll die NKHV einen Teil der Schulden an die FKF bereits  zurückgezahlt haben.

Quelle: Blikk, Budapest