Ungarischer Ministerpräsident zieht auch Euronews ans Land

31.12.2021

Noch Ende Dezember 2021 wurde angekündigt, dass der Nachrichtensender Euronews, der europaweit in 15 Sprachen sendet und 145 Millionen Menschen erreicht, den Eigentümer wechselt. 88 Prozent der Anteile des Content-Providers, der durch die Pandemie in finanzielle Not geraten ist, wurden vom portugiesischen Unternehmen Alpac Capital gekauft. Das Investmentunternehmen gehört dem Sohn eines Freundes und Beraters des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán (Fidesz – Bund Junger Demokraten). Dieser übt bereits Einfluss über Zwei Drittel des ungarischen Medienmarktes aus und unterstützt durch Verbündete auch in Slowenien und Nord-Mazedonien rechts orientierte Parteien. Laut Euronews soll der Eigentümerwechsel weder auf die Ausrichtung noch auf die Freiheiten der Redaktion Einfluss haben. Der Sender wird übrigens auch von der Europäischen Kommission finanziell unterstützt, 2021 erhielt er insgesamt rund 40 Millionen Euro. Trotz der Erklärung von Euronews zur Wahrung der Unparteilichkeit will die EU-Kommission die Entwicklunge des Senders im Auge behalten.​

Quelle: szabadeuropa.hu, Budapest