Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan weilt seit gestern,
dem 8. Oktober 2018, für zwei Tage zu einem Staatsbesuch in Budapest. Am
ersten Tag des Besuches führte Erdogan Gespräche mit Staatspräsident János Áder
(parteilos) und mit Premierminister Viktor Orbán (Fidesz – Bund Junger
Demokraten). Am Nachmittag fand eine gemeinsame Pressekonferenz statt. Orbán
lobte Erdogan für die Aufnahme von Millionen von Flüchtlingen und die
umfassende Einhaltung des mit der Europäischen Union geschlossenen Abkommens
und bat den türkischen Staatspräsidenten, die türkischen Investoren zur
Teilnahme an ungarischen Investitionen zu ermutigen. Orbán sprach auch von
einer möglichen türkisch-ungarischen Zusammenarbeit im militärischen Bereich. Die
linke Partei "Demokratische Koalition" wollte gegen den Besuch von
Erdogan demonstrieren, die ungarische Behörden erteilten jedoch dazu keine
Erlaubnis. Damit wurde das erst kürzlich verabschiedete, strenge
Versammlungsgesetz angewendet. Am zweiten Tag ist die Teilnahme von Erdogan an
einem türkisch-ungarischen Wirtschaftsforum geplant. Wichtige Straßen wurden
für den türkischen Präsidenten gesperrt, es entstanden gigantische Staus.