Die tschechische Regierung wird Polen vor dem Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) wegen der Erteilung der Genehmigung zum Ausbau eines Kohlebergwerks im Südwesten Polens verklagen und fordert einen sofortigen Abbau-Stopp. Der Hauptgrund wäre ein negativer Einfluss der Investition auf die tschechischen Grenzregionen Hrádek und Frýdlant. Der Braunkohle-Tagebau "Turów" soll auf 30 Quadratkilometer erweitert und die Grube, in der die Braunkohle abgebaut wird, auf bis zu 330 Meter Tiefe ausgebaggert werden. Die Erweiterung würde den Abbaus bis 2044 ermöglichen. "Turów" versorgt hauptsächlich das nahegelegene Kraftwerk, das etwa acht Prozent des polnischen Energiebedarfs deckt. Das Ministerium für Klimaschutz und Umwelt zeigt sich wegen der Anklage verwirrt, weil die polnische Regierung auf eine gütliche Beendigung des Konfliktes gehofft hat.