Tierheime in Tschechien stoßen an Kapazitätsgrenzen

27.6.2022

Aktuell befinden sich in den tschechischen Hundeheimen etwa 5.600 Hunde, was die höchste Zahl in der Geschichte ist, da immer mehr Menschen ihre Hunde in Tierheimen abgeben. Grund für diese traurige Tatsache ist die Überschätzung der eigenen Kräfte, was die Tierhaltung anbelangt. Viele Leute haben sich nämlich einen Hund während der Corona-Lockdowns angeschafft, konnten jedoch nicht mit ihnen umgehen. Ein weiterer Grund ist die finanzielle Komponente. Viele können sich nämlich ihren Hund aufgrund der rasant steigenden Kosten einfach nicht mehr leisten und auch der Ukraine-Krieg spielt bei der steigenden Zahl an Hunden in den Tierheimen keine unwesentliche Rolle. Viele Ukrainer*innen sind nämlich mit ihren Vierbeinern geflüchtet, können sich aber das Leben mit einem Hund in Tschechien nicht mehr leisten. Die aus den genannten Gründen entstandene Situation stellt alle tschechischen Tierheime vor große und kostspielige Herausforderungen. Einerseits sind Konsultationen von Tierärzt*innen nicht gerade günstig, aber vor allem für die Tollwut-Untersuchungen und -impfungen, denen sich alle ukrainischen Hunde unterziehen müssen, müssen die Tierheime tiefer in die Tasche greifen. Die Ukraine zählt nämlich zu jenen Ländern, in denen Tollwut relativ verbreitet ist. In Tschechien selbst wurde seit dem Jahr 2004 kein Tollwutfall bestätigt.​

Quelle: Lidovky.cz, Prag