Streik der MitarbeiterInnen der Budapester Verkehrsgesellschaft

31.3.2017

​Zwei Gewerkschaften der MitarbeiterInnen der "Budapester Verkehrsgesellschaft" (BKV) kündigten für 18.-20. und 24.-28. April 2017 einen Streik an. Die DienstnehmerInnen demonstrieren, weil die BKV ihnen nicht dieselbe Gehaltserhöhung gewähren kann wie die staatlichen Verkehrsunternehmen. Die staatlichen Firmen versprachen ihren MitarbeiterInnen eine mehrstufige Erhöhung der Löhne von 30 % innerhalb von drei Jahren. Die BKV und die Stadt haben allerdings keine finanziellen Mittel für eine solche Erhöhung, weshalb die Gewerkschaften den Eingriff der Regierung fordern. Im Sinne des Streik-Gesetzes darf die Dienstleistung nicht komplett eingestellt werden. Am ersten Tag des Arbeitskampfes müssen jede Stunde und auf jeder Linie mindestens 66 % der Fahrzeuge verkehren. Ab dem zweiten Tag reicht es, wenn im Tagesdurchschnitt 66 % der Fahrzeuge fahren. Deshalb wird der öffentliche Verkehr so organisiert werden können, dass in bestimmten Stunden gar keine Fahrzeuge verkehren werden. Der Arbeitskräftemangel verursacht bereits seit Jahren Probleme bei der BKV: Einem öffentlichen Brief der Gewerkschaften zufolge verließen 2016 10 % der 9.600 MitarbeiterInnen, vor allem IngenieurInnen, FacharbeiterInnen und FahrerInnen, die Firma. Sie wechselten zu staatlichen Gesellschaften oder entschieden sich für einen besser dotierten Job im Ausland. Anfang März berichteten die ungarischen Medien darüber, dass die Wiener Linien ungarische BusfahrerInnen für das dreifache Gehalt einstellen würden. Die BKV müsste wegen des erheblichen Arbeitskräftemangels heuer mehrere Tausend neue MitarbeiterInnen einstellen. Ohne eine deutliche Gehaltserhöhung sind die Chancen dafür gering, so die Gewerkschaften.

Quelle: Index.hu, Budapest