Die Prager Dienste, die in der Stadt für Müllabfuhr, -verbrennung und -recycling und für die Straßenreinigung zuständig sind, sind ein städtisches Unternehmen, das sich zu 100 Prozent im Eigentum der Stadt befindet. Nun hat die Stadtregierung beschlossen, das Grundkapital um 6,4 Millionen Euro auf 113,14 Millionen Euro aufzustocken und mit dieser Summe sofort in eine Biogasanlage zu investieren. Ursprünglich war geplant, dass Prag eine neue Biogasanlage errichten lässt. Das Angebot, die bereits bereits bestehende, kleinere Biogasanlage in der Gemeinde Chrášťany westlich von Prag zu erwerben, zu vergrößern und für die Zwecke einer Großstadt anzupassen, war jedoch günstiger und somit für die Stadt attraktiver. Auch kann die modernisierte Biogasanlage viel früher in Betrieb genommen werden, als das bei einer völlig neu errichteten Anlage möglich gewesen wäre. Die Stadt Prag erhofft sich, das gewonnene Biogas sofort in die städtische Gasleitung einspeisen zu können, um die nahezu vollständige Abhängigkeit von russischem Gas zu reduzieren und die Gaspreise für die Prager*innen zu senken.