Slowenische Medien in finanzieller Not

15.5.2021

Zahlreiche Medien sind bei der jährlichen Ausschreibung des slowenischen Kulturministeriums für die Mitfinanzierung von Programminhalten leer ausgegangen. Betroffen sind die größten slowenischen Tageszeitungen sowie zahlreiche regionale Radiosender. Eines der Ablehnungsgründe bei der Finanzierung wäre die angeblich unausgewogene oder einseitige Berichterstattung gewesen. Laut dem Medienexperten Marko Milosavljević ist die Ausschreibungskommission selbst politisch unausgewogen. Er sagte, dass vier von fünf Mitgliedern der größten Regierungspartei SDS (Slowenische demokratische Partei) von Premierminister Janez Janša nahestehen. Die ChefredakteurInnen der Tageszeitungen sind überzeugt, dass es sich um eine "Säuberung" der Medien handelt. Vor einem Insolvenzverfahren steht auch die Nationale Presseagentur (STA), der der Staat nach angeblichen Vertragsverletzungen die Finanzmittel eingefroren hatte. Der Konflikt muss wahrscheinlich vor Gericht gelöst werden.​

Quelle: STA, Ljubljana